Samstag, 19. Januar 2013

Lesetagebuch: 50 Shades Of Grey II

Am Ende des zweiten Buchs scheinen einige Erzählstränge schon aufgeräumt: Jack shall have Jill. Eigentlich war das ja schon am Anfang des zweiten Bands klar. Ana und Christian haben gemeinsam die großen Züge ihrer Beziehung abgesteckt, aus einem "ich will" entwickelt sich ein "ich will für dich", und was so skandalös war am ersten Band oder vielmehr als skandalös hochgekocht wurde, nämlich die völlig überraschende Idee, dass ein Paar auch mal andere Spielarten beim Sex ausprobiert, ist gar nicht mehr so wichtig. Das liegt aber, zumindest für mich, auch daran, dass Spielereien wie Augenverbinden, Fesseln und dergleichen mehr überhaupt nichts Empörendes an sich haben - im Gegensatz zu einer vertraglich fixierten Totalunterwerfung. Andererseits bin ich mir bewusst, dass das erstmal nur mein Standpunkt ist und obendrein nur der, den ich aus heutiger Sicht einnehme. Das Leben ist Veränderung. Ich kann mir zwar im Moment nicht vorstellen, eine solche Beziehung einzugehen (auf welcher Seite auch immer), aber wenn es sie glücklich macht und mich, wer weiß.
Band III dürfte, nachdem die wesentlichen Probleme innerhalb der Beziehung geklärt sein, ein Klassiker werden: Die Verteidigung der Beziehung gegen Angriffe von außen. Als Trilogie: Aschenputtel - Bianca-Roman - Romeo & Julia. Als ich anfing, den ersten Band zu lesen, schienen die weiteren Titel abzustecken, wo die Sache hinliefe: Im ersten Band unterwirft sie sich, im zweiten quält sie sich mit der Unterwerfung herum, im dritten befreit sie sich und/oder dreht den Spieß um. Ein schönes Spiel mit den Titeln. Nun sieht es anders aus.

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